Linie um Linie, Zeile für Zeile hochkonzentriert fortschreitend entstehen die Zeichnungsareale von Christiane Schlosser. Ihre mikroskopischen Strukturen fordern dem sie Betrachtenden unausweichlich Nahsicht ab, um den augenaufreibend monochromen Linienlabyrinthen entlangzuirren und gleichzeitig doch (oder mindestens ganz zuletzt) zu innerer Sammlung zu gelangen. Zwischen diesem unbedingten Niederschreiben wie haltlosen Verströmen hält aber immer das Staunen an, dass die intervallisch unterbrochenen Horizontalen – (Atem)Pausen im Papierweiss, Luftlöcher, das Schweigen der Linie – ebenso sehr Zeichen sind wie das in Tuschen Gezeichnete selbst.
Clemens Ottnad
anlässlich der Ausstellung Zeichnung x 5, Zeichnung & Installationen
Kunstverein Reutlingen 17.04.–05.06.2011
mit Susanne Ackermann, Heike Jeschonnek, Simone Rueß, Saskia Schultz